Trumpismus und Muskismus

„Trumpismus (engl. ‚Trumpism‘) ist eine politische Methode (oder Bewegung) in den USA, die auf den politischen Ideologien und Praktiken von Donald Trump und seinen Unterstützern gründet. Der Soziologe Jeff Goodwin geht von fünf Schlüsselelementen aus, nämlich sozialem Konservatismus, neoliberalem Kapitalismus, ökonomischem Nationalismus, (gegen Migranten gerichtetem) Nativismus und weißem Nationalismus. Daneben spielen u.a. das Eindringen von Showeffekten in die Politik und die Medien und die Verbreitung von Fake News eine Rolle. Nicht zuletzt ist der Trumpismus von Misogynie bestimmt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, verfasst von Prof. Dr. Oliver Bendel. In einem zweiten Absatz werden die Hintergründe beleuchtet und Verbindungen zum Muskismus hergestellt. Der dritte Absatz endet mit folgenden Worten: „Die Politikethik untersucht die Entwicklung des Trumpismus etwa mit Blick auf die Gefährdung der Demokratie und die Verbreitung von Misogynie. Die Wirtschaftsethik betrachtet zusammen mit der Rechtsethik die Problematik der Verflechtung von Politik und Wirtschaft im Zuge von Trumpismus und Muskismus.“ Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/trumpismus-126828 abrufbar.

Abb.: Donald Trump und Melania Trump

Falschinformationen im Tages-Anzeiger

Im Artikel „Mann in Zürich mit Hiebwaffe verletzt“ schrieb der Tages-Anzeiger am 10. November 2024: „Für die Spurensicherung waren Spezialistinnen des Forensischen Instituts Zürich vor Ort. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität und die Kantonspolizei Zürich geführt.“ Auf X wurde der Stadtpolizei Zürich am selben Tag die Frage gestellt, ob diese Angabe im Tages-Anzeiger korrekt ist. Am 11. November 2024 antwortete sie auf nochmalige Nachfrage: „Wir haben in unserer Medienmitteilung ‚Spezialist*innen‘ kommuniziert.“ Die Stadtpolizei Zürich verwendet demnach für die öffentliche Kommunikation Schreibweisen, die es im allgemeinen Sprachgebrauch gar nicht gibt und die von der (großen Mehrheit der) Sprachgemeinschaft weder gewünscht noch benutzt werden. Die Medien wiederum machen daraus Falschinformationen, denn vermutlich waren sowohl Männer als auch Frauen beteiligt. „Spezialistinnen“ als movierte Form der generischen Form „Spezialisten“ kann einzig und allein für weibliche Personen stehen. Ein generisches Femininum dieser Art – falls die Zeitung versuchte, in diese Richtung zu denken – existiert nicht. Man sieht es allenfalls mit Blick auf das Tierreich. Beispiele sind „Ente“ (movierte Form „Enterich“, alternativ „Erpel“) und „Katze“ (movierte Form „Kater“). Der Tages-Anzeiger hat weder auf X reagiert noch den Bericht korrigiert. Bei ihm finden sich häufig Falschinformationen dieser Art. Übertroffen wird er darin nur noch von der Republik. Und vom SRF.

Abb.: Ob eine Fehlermeldung wohl hilft?

Keynote Speech by David Chalmers

On the second day of Robophilosophy 2024, David Chalmers, an Australian philosopher and cognitive scientist, gave a keynote speech entitled „Does Generative AI Extend the Mind?“. From the website: „Prof. Chalmers is known worldwide, also outside of philosophy, for his contributions to consciousness research in ‚The Character of Consciousness‘ (2010), and in particular for identifying more clearly than anyone the tasks for a philosophical account of consciousness (‚the hard problem‘ of consciousness). Since recent advances in AI bring Chalmers‘ thought experiment of ‚philosophical zombies‘ closer to reality, in his current research he combines philosophy and a longstanding interest in AI for the exploration of the status of virtual reality … and the likelihood of creating artificial systems that fulfil the criteria of consciousness.“ (Website Robophilosophy 2024) A key statement was: „As social AI systems become increasingly agent-like, they will decreasingly extend the mind …“ The final statement was: „The quest for agency and sociality in robotsmay stand in tension with considerations of both efficiency and morality.“ The audience applauded the witty and humorous talk.

Fig.: David Chalmers during his talk

Buchbeitrag „Pepper zu Besuch im Spital“

Im August 2024 ist der Buchbeitrag „Pepper zu Besuch im Spital: Eine Lernanwendung für diabeteskranke Kinder und die Frage nach ihrer sozialen Angemessenheit“ von Oliver Bendel und Sara Zarubica erschienen. Er legt im zweiten Kapitel Grundlagen zu sozialen Robotern und präsentiert exemplarisch deren Einsatz im Gesundheitsbereich. Er beschreibt im dritten die Vorbereitung und Durchführung des Projekts, zudem die Tests mit den Kindergruppen im Spital. Im vierten geht er auf die soziale Angemessenheit der Gestaltung und Umsetzung ein, unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse. Es wird dargelegt, wie physische Präsenz, humanoides Aussehen sowie verbales und gestisches Feedback den Lernerfolg und die Lernfreude unterstützen und wie sie Teil eines simulierten sozialen Settings in der Kinderklinik sind. Zugleich wird danach gefragt, welche technischen, pädagogischen und ethischen Herausforderungen resultieren und wie diesen mit unterschiedlichen Ansätzen begegnet werden kann. Der Buchbeitrag ist Teil des Herausgeberbands „Technik sozialisieren?/Technology Socialisation?“ von Bruno Gransche, Jacqueline Bellon und Sebastian Nähr-Wagener, welcher wiederum Teil der Buchserie „Techno:Phil – Aktuelle Herausforderungen der Technikphilosophie“ bei Metzler ist.

Abb.: Sara Zarubica mit Pepper

260 Beiträge im Gabler Wirtschaftslexikon

Seit Juni 2012 schreibt Prof. Dr. Oliver Bendel für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, das größte Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum, genannt Gabler Wirtschaftslexikon. Bis Juli 2024 sind ca. 260 Beiträge entstanden, vor allem in den Bereichen Ethik, Künstliche Intelligenz und Robotik. In regelmäßigen Abständen werden sie in „Keywords“-Bücher überführt. Für diese werden ca. die Hälfte bis zwei Drittel der Beiträge neu hinzugeschrieben. Es sind fünf „Keywords“-Bände herausgekommen, zur Informationsethik, zur Digitalisierung, zur Sozialen Robotik und zur generativen KI – und zur Wirtschaftsethik, verfasst zusammen mit zwei Co-Autoren. Von „Adults Only“ bis „Zukunft“ reicht im Gabler Wirtschaftslexikon das Spektrum. Immer mehr werden Begriffe rund um das Weltall, den Umweltschutz und die Tier-Computer-Interaktion bzw. Tier-Maschine-Interaktion aufgenommen. Wichtig sind Oliver Bendel grundsätzliche Ausführungen zu „Mensch“, „Kultur“, „Kunst“, „Schönheit“, „Zivilisation“ etc., wobei immer eine Wendung zur Ethik, zur Robotik oder zur KI vorhanden ist. Die Beiträge zeichnen sich durch eine klare, aber auch zuweilen poetische Sprache aus. Sie sind im Vergleich zu den anderen relativ lang und haben immer die selbe Struktur, vom Allgemeinen zum Besonderen, vom Technischen und Wirtschaftlichen zum Ethischen. Die aktuelle Liste kann man hier aufrufen.

Abb.: Bei einem Wahlmodul von Oliver Bendel zu sozialen Robotern

Was ist Terraforming?

„Beim Terraforming gestaltet man einen Planeten oder Trabanten so um, dass auf ihm in Teilen oder in der Gesamtheit ähnliche Bedingungen wie auf der Erde (lat. ‚terra‘) herrschen, mit dem Ziel, ihn in eine für Menschen geeignete Umwelt umzuwandeln. Man passt Atmosphäre, Temperatur und Schwerkraft an, wehrt Strahlung ab, schafft Wasservorkommen und -kreisläufe und siedelt Mikroorganismen sowie Pflanzen und Tiere an.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Artikel von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 15. Juli 2024 im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erschienen ist. In einem zweiten Abschnitt wird eine Abgrenzung vorgenommen: „Ein alternatives Konzept sind Lebenserhaltungssysteme, die für irdische Lebewesen günstige Bedingungen herstellen, wie Mondstationen. Dabei kann das Terraforming als Inspiration dienen. Ein weiteres alternatives Konzept sind Cyborgs. Menschen, Tiere und Pflanzen werden durch die Verbindung mit technischen Strukturen überlebensfähig gemacht.“ Es wird u.a. auf den Destillanzug aus „Dune“ („Der Wüstenplanet“) eingegangen. Am Ende wird die Perspektive von Informationsethik, Technikethik, Wirtschaftsethik und Umweltethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/terraforming-126538 aufgerufen werden.

Abb.: Eine Astronautin auf einem fremden Planeten (Bild: DALL-E 3)

Der universelle Roboter steht vor der Tür

„Universelle Roboter sind Roboter, die in allen möglichen Bereichen eingesetzt werden können. Bereits der humanoide Elektro, präsentiert 1939 auf der Weltausstellung in New York, wies in diese Richtung. Im Jahr darauf wurde am selben Ort der Roboterhund Sparko zu seinem treuen Begleiter. Über Dekaden dominierten dann allerdings spezialisierte Maschinen den Markt. Erst um 1980 wurde die Vision mit Modellen wie ASIMO von Honda wieder aufgegriffen. In den 2010er- und frühen 2020er-Jahren galt der hydraulische Atlas von Boston Dynamics als Referenz schlechthin. Vorstufen zu universellen Robotern sind humanoide Zweibeiner mit ausgereifter Motorik und Sensorik und künstlicher Intelligenz (KI), etwa Systemen für Gesichtserkennung und multimodalen Sprachmodellen zur Wahrnehmung und Steuerung und für das Treffen und Begründen von Entscheidungen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker geht auf Eigenschaften universeller Roboter ein, gibt Beispiele für Vorstufen und stellt mögliche Anwendungsgebiete vor. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – stellt er die Grenzen universeller Roboter dar und nimmt die Perspektive der Ethik ein. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/universeller-roboter-126500 aufgerufen werden.

Abb.: Sparko und Elektro auf einem Plakat aus dem Jahre 1939

Was ist ein KI-Assistent?

„Ein KI-Assistent ist ein auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhendes kommerzielles oder nichtkommerzielles System, das Anfragen der Benutzer beantwortet und Aufgaben für sie erledigt, in privaten und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Er ist auf dem Notebook, dem Tablet oder dem Smartphone ebenso zu finden wie in Unterhaltungs- und Unterstützungsgeräten oder in Fahrzeugen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele und stellt Anwendungsgebiete dar. Dabei geht er u.a. auf GPTs ein, auf „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI dazu sagt. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – macht er deutlich, dass ein KI-Assistent als Mensch wahrgenommen werden kann, und dass es Methoden gibt, um dies zu verhindern. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ki-assistent-126518 aufgerufen werden.

Abb.: Was ist ein KI-Assistent?

Grundlegende Erläuterungen zu Tierrechten

„Tierrechte sind individuelle Rechte, die Tieren aufgrund ihres Seins, genauer gesagt ihrer Empfindungsfähigkeit, ihrer Leidens- und Glücksfähigkeit oder ihres Bewusstseins zukommen, was einen Zusammenhang mit dem Menschsein herstellt. Ihnen gegenüber stehen die Pflichten von Menschen. Tierrechte können philosophisch bzw. ethisch hergeleitet und begründet sowie rechtlich festgeschrieben werden, etwa in einem Tierschutzgesetz.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele für mögliche und tatsächliche Tierrechte, klärt die Rolle der Tierethik, geht auf Begründungen von Tierrechten ein und stellt die Frage nach dem Subjekt und Objekt der Moral. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – werden einige Probleme genannt und mehrere Perspektiven eingenommen, auch die von technisch ausgerichteten Bereichsethiken: „Technikethik und Informationsethik untersuchen Phänomene wie Animal Enhancement und arbeiten mit Disziplinen wie Tier-Computer-Interaktion und Tier-Maschine-Interaktion zusammen.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/tierrechte-126472 aufgerufen werden.

Abb.: Vielen Tieren könnten Grundrechte zugestanden werden

Menschenrechte der Zukunft

„Menschenrechte sind individuelle Rechte, die jedem Menschen aufgrund seines Menschseins zukommen. Dieses beinhaltet seine Sterblichkeit, seine Empfindungsfähigkeit, seine Leidens- und Glücksfähigkeit und sein Bewusstsein, was es mit dem Sein von Lebewesen überhaupt verbindet.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker geht auch auf „Menschenrechte der Zukunft ein“: „Angesichts der Entwicklungen in Robotik, Künstlicher Intelligenz (KI) und Neurowissenschaften müssen Menschen- und Grundrechte neu gedacht und gedeutet werden. Hightechprothesen und Exoskelette können genauso zum Menschen der Zukunft gezählt werden wie Brain-Computer-Interfaces (BCIs). Sie können daher in das Recht auf körperliche Unversehrtheit einbezogen werden. Zugleich können sie dieses Recht verletzen (oder in bestimmten Fällen dem Verbot von Folter zuwiderlaufen). Wenn BCIs im Zusammenspiel mit generativer KI in der Lage sein sollten, Gedanken zu lesen, ist die Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre in Frage gestellt. Neben Cyborgs sind umgekehrte oder umgedrehte Cyborgs von Relevanz, also Maschinen und Roboter, die mit biologischen Komponenten wie gezüchteten Nervenzellen oder lebender Haut ergänzt werden.“ Der ganze Beitrag – erschienen am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/menschenrechte-126471 aufgerufen werden.

Abb.: Das Wahlrecht ist ein Menschenrecht

Hi, GenAI

Im Spätsommer 2024 erscheint „300 Keywords Generative KI“ von Prof. Dr. Oliver Bendel – sein fünftes Lexikon in der Reihe von Springer Gabler. Es ist, wie der Titel schon verrät, der generativen KI gewidmet, im Englischen „generative AI“ oder „GenAI“ genannt. In weit mehr als 300 Einträgen wird das Thema ausgeleuchtet. Dabei spielen neben technischen und wirtschaftlichen Fragen insbesondere ethische und ästhetische eine Rolle. So wird nach der Schönheit von Artefakten gefragt, es wird die Stellung von Bildern zwischen Kunst und Kitsch ausgeleuchtet, und es wird eine Bias-Diskussion zu Text- und Bildgeneratoren geführt. So handelt das Nachschlagewerk den „american smile“ ab, zudem die Obsession von DALL-E 3 mit Bärten und Hinterteilen. Insgesamt steht der Nutzen der generativen KI im Vordergrund, und die Freude und Lust, sie zu benutzen. Dies entspricht der Grundhaltung des Wirtschaftsinformatikers und Technikphilosophen aus Zürich zu Ansätzen und Technologien dieser Art. Das Lexikon ist am 29. April in Produktion gegangen. Erfahrungsgemäß dauert es drei bis vier Monate bis zur Veröffentlichung.

Abb.: Das Cover des Lexikons (Bild: Springer Gabler)

Grundlagen der Tier-Maschine-Interaktion

„Die Tier-Maschine-Interaktion (TMI), im Englischen ‚animal-machine interaction‘ (AMI) genannt, behandelt als Disziplin oder Arbeitsgebiet die Interaktion zwischen Tier und Maschine. Vor allem geht es um Entwurf, Bewertung und Implementierung von komplexen Maschinen und Computersystemen, mit denen Tiere interagieren und die ihrerseits mit Tieren interagieren und kommunizieren. Es bestehen enge Beziehungen zur Tier-Computer-Interaktion (TCI), im Englischen ‚animal-computer interaction‘ (ACI). Immer häufiger handelt es sich bei der Maschine um einen Roboter, der entweder ferngesteuert oder (teil-)autonom ist.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird auf die Zusammenhänge zur Tier-Computer-Interaktion, zur Mensch-Maschine-Interaktion, zur Maschinenethik und zu Animal Enhancement eingegangen, zudem auf Anwendungsgebiete und -fälle der TMI. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 8. August 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/tier-maschine-interaktion-126213 aufgerufen werden.

Abb.: Eine Schildkröte mit einer Roboterschildkröte (Bild: DALL-E 3)

Was sind GPTs?

„GPTs sind Chatbots, die von Benutzern auf einfache Weise auf der Basis von GPT-4 entwickelt werden können. OpenAI spricht auch von ‚custom versions of ChatGPT‘. Manche GPTs vermitteln Wissen und sind damit Facilitators, Instruktoren oder Tutoren. Andere sind Mentoren und Coaches, die z.B. einen Lernprozess begleiten. Wieder andere erschaffen Logos und Präsentationen oder dienen als Gesprächspartner und für das Brainstorming. Einige Verwendungen schließt OpenAI aus, etwa für Beziehungen emotionaler oder erotischer Art. Dennoch gibt es solche Angebote, was die Medien von Anfang an begeistert aufgegriffen haben.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird im Detail auf die zwei Erstellvorgänge eingegangen. Am Ende stellt der Autor Überlegungen zu Urheberrecht und Datenschutz an. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 8. August 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gpts-126183 aufgerufen werden.

Abb.: GPTS sind mächtige Systeme (Bild: DALL-E 3)

Der GenAI Nerd meldet sich zur Stelle

Seit 6. November 2023 kann man GPTs erstellen, die OpenAI auch „custom versions of ChatGPT“ nennt. Im Januar 2024 wurde der GPT Store eröffnet, wo diese Chatbots aufgerufen werden können. Bereits Mitte November kreierte Prof. Dr. Oliver Bendel das Social Robotics Girl, das er im FS 2024 im Unterricht zu Sozialer Robotik einsetzen wird. Es folgte am 4. Februar 2024 das Digital Ethics Girl, das ebenfalls von seinen Studierenden – und von allen Interessierten auf der ganzen Welt – konsultiert werden kann, etwa in seinem Modul „Ethik und Recht“. Seit dem 6. Februar 2024 ist ein GPT namens GenAI Nerd verfügbar, das Informationen zu generativer KI liefert. Es wurde ebenfalls von dem Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatiker erstellt und speist sich aus einer Sammlung seiner unveröffentlichten und veröffentlichten Beiträge zu diesem Thema. Daher kann es etwa seine Definition generativer KI nennen, die Mächtigkeit und Ohnmächtigkeit von Textgeneratoren bei verschiedenen Textsorten erklären oder auf das Phänomen des „american smile“ bei Bildgeneratoren und auf Aspekte wie Kunst und Kitsch in diesem Zusammenhang eingehen. In den „Instructions“ wurde auch auf moralische Aspekte geachtet. ChatGPT-Plus-Nutzer können den GenAI Nerd über chat.openai.com/g/g-Zlag6lSLr-genai-nerd aufrufen.

Abb.: GenAI Nerd

Will Elon Musk’s Grok Grok the Universe?

Elon Musk has named his new language model Grok. The word comes from the science fiction novel „Stranger in a Strange Land“ (1961) by Robert A. Heinlein. This famous novel features two characters who have studied the word. Valentine Michael Smith (aka Michael Smith or „Mike“, the „Man from Mars“) is the main character. He is a human who was born on Mars. Dr „Stinky“ Mahmoud is a semanticist. After Mike, he is the second person who speaks the Martian language but does not „grok“ it. In one passage, Mahmoud explains to Mike: „‚Grok‘ means ‚identically equal.‘ The human cliché. ‚This hurts me worse than it does you‘ has a Martian flavor. The Martians seem to know instinctively what we learned painfully from modern physics, that observer interacts with observed through the process of observation. ‚Grok‘ means to understand so thoroughly that the observer becomes a part of the observed – to merge, blend, intermarry, lose identity in group experience. It means almost everything that we mean by religion, philosophy, and science – and it means as little to us as color means to a blind man.“ Mike says a little later in the dialog: „God groks.“ In another place, there is a similar statement: „… all that groks is God …“. In a way, this fits in with what is written on the website of Elon Musk’s AI start-up: „The goal of xAI is to understand the true nature of the universe.“ The only question is whether this goal will remain science fiction or become reality.

Fig.: This is how Ideogram imagines the cover

Grundlagen zu Bildgeneratoren

„Bildgeneratoren sind Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhen und nach einem Input des Benutzers (einem Prompt) alle möglichen digitalen Bilder hervorbringen bzw. verändern, etwa fotorealistische Darstellungen, Zeichnungen, Gemälde oder Logos. Dabei kann man oft Stile und Formate vorgeben und im Dialog – in dem der Bildgenerator zum Chatbot wird – die Ergebnisse verbessern.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 26. Oktober 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Im Abschnitt zu Zurückweisung und Zensur ist zu lesen: „Einige Bildgeneratoren lehnen Prompts ab, wenn sie gegen die eigenen Richtlinien oder gegen anerkannte Leitlinien und bestehende Gesetze verstoßen. Bei DALL-E 3 nimmt ChatGPT die Prompts des Benutzers entgegen und formuliert daraus eigene Prompts, die dann weitergereicht werden. Widersprechen diese den Richtlinien, werden sie nicht ausgeführt. Ideogram geht in diesem Kontext anders vor. Zunächst beginnt es mit dem Generieren, wobei es den ‚generation progress‘ in Prozent anzeigt. Sobald es erkennt, dass unerwünschte Elemente auf dem Bild vorkommen, wird dieses vor der Fertigstellung – also bevor 100 Prozent erreicht sind – durch eine Kachel mit einer Katze ersetzt, die ein Schild mit der Aufschrift „MAYBE NOT SAFE“ trägt.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/bildgenerator-125856 aufgerufen werden.

Abb.: Vier junge Frauen als Beatles auf der Abbey Road (Bild: DALL-E 3)

Grundlagen zu Textgeneratoren

„Textgeneratoren sind Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhen und nach einem Input des Benutzers (einem Prompt) alle möglichen Texte hervorbringen, zusammenfassen, bewerten, übersetzen, editieren und paraphrasieren. Sie können ebenso Artikel und Gedichte schreiben wie Geschichten erzählen. Dabei kann man ihnen Stile, Formate und Längen vorgeben. Zudem sind sie als Dialogsysteme nutzbar, im Sinne von Chatbots bzw. Sprachassistenten, die man u.a. in Roboter – Kollaborationsroboter oder Serviceroboter – integrieren kann.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 26. Oktober 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende heißt es: „Textgeneratoren eröffnen Laien wie Experten neue Perspektiven. Sie tragen zu einer Professionalisierung von Anwendungsbereichen bei und erhöhen Effizienz und Effektivität. Zugleich etablieren einige Textgeneratoren einen bestimmten Stil und Ausdruck und frönen in ihrer Vorsichtigkeit und Unverbindlichkeit der Wokeness. Die Multimodalität bringt neue Möglichkeiten mit sich und verbindet virtuellen und physischen Raum, nicht nur bei Textgeneratoren, die Bild- und Audiodaten verarbeiten können, sondern auch bei Industrie- und Servicerobotern, deren Bilddaten in die Sprachmodelle integriert werden.“ Es schließen sich ethische Überlegungen an. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/textgenerator-125857 aufgerufen werden.

Abb.: So stellt sich DALL-E 3 das „ChatGPT-Interface“ vor

Überlegungen zur Barrierefreiheit

„Unter Barrierefreiheit versteht man, dass Menschen ohne fremde Hilfe in der Lage sind, sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden und zu bewegen und Systeme und Dienste aller Art zu nutzen. Zu diesem Zweck werden Hindernisse abgebaut oder erst gar nicht errichtet, und es werden Hilfsfunktionen und -geräte verwendet. Zugute kommt dies behinderten, aber auch betagten, unerfahrenen oder sich in bestimmten (evtl. zeitlich beschränkten) Situationen befindenden Personen. Letztlich geht es um Inklusion mit Hilfe eines universellen Designs und um Abwehr von Diskriminierung.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 26. Oktober 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Mehrere Abschnitte widmen sich unterschiedlichen Aspekten der Barrierefreiheit. In „Barrierefreiheit und Roboter“ heißt es: „Die Durchsetzung der Barrierefreiheit auf Straßen, auf Plätzen und in Gebäuden hilft Servicerobotern und sozialen Robotern – die oftmals keine Beine, sondern Rollen haben – bei der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung. Zu denken ist dabei an flache Rampen und gesicherte, einfach zu befahrende Übergänge. Aufzüge erlauben den Wechsel von Stockwerk zu Stockwerk.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/barrierefreiheit-125515 aufgerufen werden.

Abb.: Überlegungen zur Barrierefreiheit (Bild: DALL-E 3)

Hohe Nachfrage nach Buch zu sozialen Robotern

Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat auf SpringerLink ca. 225.000 Downloads erreicht, nach nicht einmal zwei Jahren. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar.

Abb.: ARI von PAL Robotics bei der ICSR 2022

NASA ernennt Direktor für UAP-Erforschung

„Die Nasa hat einen neuen Direktor für die Erforschung unbekannter Phänomene. Das ist gut – außer für Alien-Gläubige. Es soll sachlicher werden. Und Ufo heißt jetzt UAP.“ Dies schreibt die ZEIT am 15. September 2023. Allerdings ist dieser Begriff schon seit einer Weile verbreitet. Der Beitrag von Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon vom 28. Juni 2022 erklärt: „Unidentified Aerial Phenomena (UAPs), Nichtidentifizierte oder Unbekannte Luftphänomene, sind Himmelserscheinungen, die nicht sofort oder nicht ohne Weiteres identifiziert bzw. erklärt … werden können. Die meisten von ihnen stellen sich als bekannte Naturspektakel wie Polarlichter und Blitze oder als gewöhnliche Flugobjekte heraus. Nur wenige entziehen sich für längere Zeit einer fachlichen Einschätzung respektive wissenschaftlichen Erklärung. Im Volksmund spricht man im Englischen von Unidentified Flying Objects (UFOs), im Deutschen von Unbekannten Flugobjekten. Damit werden von Leichtgläubigen oft Außerirdische in Zusammenhang gebracht, die die Menschheit besuchen oder heimsuchen.“ Der ZEIT-Artikel stellt ganz richtig fest: „UAP steht für einen nüchternen, einen wissenschaftlichen Blick auf Berichte über Sichtungen am Himmel und in der Luft, die sich nicht zuordnen lassen.“ (ZEIT, 15. September 2023)

Abb.: Ein KI-generiertes Bild einer Astronautin (Bild: Ideogram)

Leder ohne Leid

Ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon geht auf Kunstleder ein. Pflanzen- und Pilzleder wird ein eigener Abschnitt gewidmet: „Kunstleder aus Pflanzen (und ihren Früchten) oder Pilzen hat den Markt aufgemischt. Man verwendet u.a. Kakteen, Ananasblätter und Apfel- oder Traubenreste respektive das Wurzelgeflecht von Waldpilzen. Die Materialien können vielseitig verarbeitet werden, zu Hüllen, Börsen, Taschen, Gürteln und Schuhen sowie zu Kleidungsstücken wie Röcken und Jacken. Manche Shops bieten ausschließlich Produkte aus Kunstleder dieser Art an. Wie bei Echtleder ergeben sich mit der Zeit gewisse Verschleiß- und Abnutzungserscheinungen, die durchaus gewünscht und anziehend sein können. Es sind die ersten biobasierten Kunstleder verfügbar, die ohne Kunststoff auskommen.“ Im letzten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Die Lederherstellung und -verwendung ist umstritten, weil Tiere gehalten bzw. getötet werden müssen und das Gerben sowohl die Gesundheit von Menschen als auch die Umwelt belastet. Die Lederindustrie könnte dasselbe Schicksal ereilen wie die Pelzindustrie und den gleichen Auftrieb erhalten wie die Lebensmittelindustrie mit ihren Fleischimitaten aus Pflanzen oder aus dem Labor (In-vitro-Fleisch). Die Umweltethik untersucht zusammen mit der Tierethik die moralischen Implikationen von Tierhaltung, -tötung und -häutung, zusammen mit der Wirtschaftsethik die von Lederproduktion und -vertrieb.“ Der Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kunstleder-125517 aufgerufen werden.

Abb.: Leder mit Leid

Umweltzerstörung vom Altertum bis zur Gegenwart

„Umweltzerstörung ist die Zerstörung der natürlichen Umwelt von Mensch und Tier durch Menschen. Die Lebensbedingungen verschlechtern sich und die Ressourcen der Natur bzw. Arten und Lebewesen werden im Zuge von Rohstoffgewinnung, Landschaftsverbrauch und Übernutzung vernichtet bzw. ausgerottet und getötet. Umweltverschmutzung ist hingegen die Verschmutzung der natürlichen Umwelt von Mensch und Tier durch Menschen, etwa mit Schadstoffen und Abfällen. Sie kann in Umweltzerstörung münden. In beiden Fällen handelt es sich um Formen der Umweltbelastung und um Förderer von Klimawandel und Gefährder von Artenvielfalt.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, der am 4. Juli 2023 erschienen ist. Im zweiten Abschnitt erfährt man einiges über Hintergrund und Entwicklung des Phänomens. Hingewiesen wird auf die Umweltzerstörung, die in der Antike stattfand. Auch auf die Industrialisierung ab dem 18. Jahrhundert wird eingegangen. Im dritten Abschnitt ist die Ethik im Spiel: „Die Wirtschaftsethik fragt nach den Grenzen des Wirtschaftswachstums und der Verantwortung von Unternehmen (Unternehmensethik) und Konsumenten (Konsumentenethik) in Bezug auf den Erhalt der natürlichen Umwelt. Technikethik und Informationsethik widmen sich zusammen mit den Ingenieurwissenschaften, einschließlich der Informatik und der Robotik, dem Umwelt- und Naturschutz mit technischen und computerbasierten Mitteln.“ Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/umweltzerstoerung-125516 abgerufen werden.

Abb.: Solche Landschaften wie auf Big Island müssen erhalten bleiben