Abstimmung zur Organspende in der Schweiz

Am 15. Mai 2022 stimmen Schweizer und Schweizerinnen über die Änderungen des Transplantationsgesetzes ab. Im Moment gilt in der Eidgenossenschaft eine erweiterte Zustimmungslösung. Ein Vorschlag für die Zukunft ist eine erweiterte Widerspruchsregelung. Ein Beitrag im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler von Oliver Bendel, erschienen am 2. Mai 2022, erklärt in aller Kürze, was eine Organspende ist und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Im dritten und letzten Abschnitt heißt es: „Aus der Sicht der Ethik, etwa der Bioethik, Medizinethik und Wirtschaftsethik, werden unterschiedliche Fragen aufgeworfen, die die Organspende an sich (etwa das Problem der Organknappheit oder das Kriterium des Todeszeitpunkts), aber auch Phänomene wie den Organhandel betreffen. Die Widerspruchsregelung scheint mehr als die Zustimmungsregelung – zusammen mit bestimmten Maßnahmen – einem Organmangel vorzubeugen und die Rettung von möglichst vielen Leben sicherzustellen, was aus utilitaristischer Sicht zu begrüßen wäre. Allerdings könnte sie u.a. gegen das Selbstbestimmungsrecht und das Recht auf körperliche Unversehrtheit verstoßen, zumal nicht davon auszugehen ist, dass jeder Betroffene die Lösung des Landes kennt, in dem er sich gerade befindet.“ Der Beitrag kann auf wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/organspende-123884 gelesen werden.

Abb.: Bei einer Transplantation