Weder Heilsbringer noch Vorboten des Weltuntergangs

Den Eröffnungsvortrag beim 23. Berliner Kolloquium hielt Prof. Dr. Oliver Bendel. Der Informations- und Maschinenethiker widmete sich den ethischen und rechtlichen Herausforderungen, die der Einsatz von Pflegerobotern nach sich zieht. Diese liegen mehrheitlich als Prototypen vor. Allmählich kommen auch ernstzunehmende Produkte auf den Markt. Pflegeroboter übernehmen jetzt und künftig ganz unterschiedliche Aufgaben. Eine ethische und rechtliche Einordnung, die nicht im Ungefähren verbleibt, sollte nach Bendel ausgehen von konkreten Prototypen und Produkten, konkreten Aufgaben und Anwendungsgebieten, konkreten Rollen und Berufen und etablierten Begriffen. Beispiele für Prototypen und Produkte, die auf Assistenzfunktionen fokussieren, sind Pepper, Care-O-bot, Robear, Lio und P-Care. Prof. Dr. Oliver Bendel beschrieb sie und kam u.a. zum Schluss, dass sie tendenziell die persönliche Autonomie von Pflegebedürftigen stärken, sofern sie adäquat umgesetzt sind, sowie tendenziell die informationelle Autonomie von Pflegebedürftigen und -kräften gefährden. Nach dem Ethiker sprach der Japanologe Prof. Dr. Florian Coulmas.

Abb.: Der wissenschaftliche Leiter bei seinem Eröffnungsvortrag (Foto: Daimler und Benz Stiftung)