KI-generierte Stimme ermöglicht Einbruch in Bankkonto

Einige Banken erlauben beim Kontozugang die Authentifizierung durch die Stimme des Kunden. Dazu gehört z.B. PostFinance in der Schweiz. Auf der Website heißt es: „Im Kontaktcenter von PostFinance können wir Sie anhand Ihrer Stimme authentifizieren. Nachdem wir einmalig von Ihnen einen Stimmabdruck angelegt haben, erkennen wir Sie bei allen folgenden Anrufen anhand Ihrer Stimme. Das unterstützt die Sicherheit und spart Zeit.“ (Website PostFinance) Seit einigen Jahren kann man mit wenigen Minuten der Aufnahme einer individuellen Stimme eine synthetische Stimme generieren und sie beliebige Inhalte sagen lassen. Auch die Sprechweise wird imitiert. Dafür stehen kostenpflichtige und kostenlose KI-Tools zur Verfügung. Auch bei Sprachassistenten verbreitet sich die Funktion – man denke etwa an Bixby von Samsung. Oliver Bendel veröffentlichte im Juli 2017 in AI & Society seinen Artikel „The Synthetization of Human Voices“ und beschrieb genau solche Verfahren. Joseph Cox berichtete in seinem Artikel „How I Broke Into a Bank Account With an AI-Generated Voice“ (Vice, 23. Februar 2023), dass er erfolgreich das System ausgetrickst hat: „I couldn’t believe it – it had worked. I had used an AI-powered replica of a voice to break into a bank account. After that, I had access to the account information, including balances and a list of recent transactions and transfers.“ (Vice, 23. Februar 2023) Fingerabdruck und Iriserkennung zur Authentifizierung sind seit längerer Zeit problembehaftet. Inzwischen sollte man sich auch den Einsatz seiner Stimme gut überlegen.

Abb.: Die eigene Stimme kann schnell synthetisiert werden